Die Öffnung des Hofladens hat Metzgerchef Tobias Voje mit vollem Programm und Europas größtem Smoker gefeiert.
Stahlbrode. Die Tiere wählt Tobias Voje selbst aus. Jedes Einzelne. Von den Wiesen auf Rügen, Bad Sülze, dem Anklamer Raum bis zu den Tieren auf dem eigenen Hof. „Nur Freilandhaltung mit Bio-Qualität. Die Landwirte werden alle öffentlich gemacht. Jeder Kunde kann dadurch in Kontakt mit den Landwirten treten und weiß genau, wo sein Fleisch herkommt“ ,betont der neue Metzger des Landwerthofs in Stahlbrode südlich von Stralsund. Reichlich Know-how bringt er mit – Ausbildung und Erfahrungen im Beruf sowie elf Jahre im Viehhandel im Ein- und Verkauf stehen in seinem Lebenslauf. Mit dem neuen Mann an Bord ist Felix Seidenfaden, Sprecher des Nordmann Unternehmens, äußerst zufrieden. „Wir haben endlich einen Metzger gefunden, der mit Herzblut das lebt und schafft, wofür der Hof und das Unternehmen stehen: absolut regional, nachhaltig und mit hohem Qualitätsanspruch.“
Dieser Anspruch entspricht dem Zeitgeist. „Die Wahrnehmung hat sich bei den Leuten geändert. Die Herkunft dessen, was die Menschen zu sich nehmen, ist immer wichtiger“, meint Metzger Voje. Nach den Wehen der Pandemie und strukturellen Veränderungen erklärt er nun: „Jetzt ist die Zeit gekommen. Der Schrei nach Nachhaltigkeit wird lauter und hallt weit. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen.“
Sein großer Respekt für die Tiere ist da nur folgerichtig: „Alles vom Tierkörper zu vermarkten, das ist unser Ziel. Von diesen tollen Kreaturen soll nichts verschwendet werden. Alles soll verarbeitet und das Beste rausgeholt werden. Das sind wir den Tieren schuldig. Auch die Schlachtnebenprodukte sollen zukünftig als Hundefutter verwendet werden, sobald die Zertifizierung durch ist.
Alles vom Tier körper zu vermarkten ist unser Ziel. Es soll nichts verschwendet werden.
Tobias Voje Metzger Landwert Hof
Voje weiß: Der negative Ruf der Fleischbranche komme durch den übertriebenen, gewissenlosen Konsum und die Massentierhaltung. Für mich aber zählen der gewissenhafte Umgang, die sorgsame Züchtung und das Wohlbefinden der Rinder.“ Deshalb ist nicht nur Sprecher Seidenfaden mit ihm, sondern auch Voje mit seinem neuen Arbeitgeber zufrieden: „Die Vorstellung von einem Betrieb mit denselben Visionen und Ideen habe ich hier gefunden. Das hat gepasst und auch als Unternehmer haben wir gemeinsame hohe Standards der Nachhaltigkeil, soweit es möglich ist.“
Gemeinsam mit der zur Nordmann Gruppe gehörenden Landwert Feinkost für die Gastronomie und dem Landwert Schulbauernhof will er mit seiner Metzgerei das volle Potenzial des Hofes ausschöpfen. Was genau „das volle Potenzial ausschöpfen“ heißen kann, war am vergangenen Wochenende auf dem Hof zu erleben.
Die Betreiber organisierten ein Fest. Tausende kamen. Als Highlight liehen sich die Gastgeber einen wuchtigen XXXL-Smoker, um ihre Besucher mit über Buchenholz geräuchertem Grillgut zu verköstigen. Das 24-Quadratmeter große Gerät hat seinen Ursprung übrigens in der Hansestadt. „Die Idee entstand bei einem kühlen Getränk an der Hafenkante in Stralsund“ erzählt Björn Pastemak vom Barbecue Club. Ein Freund arbeitete auf der Stralsunder Werft und schon wurde das tonnenschwere Stahl-Projekt angegangen. „Es ging darum, unser Können unter Beweis zu stellen und unsere Leidenschaft fürs Grillen in die Welt hinaus zu tragen.“ Das hat geklappt. Inzwischen wird der Mammut-Smoker europaweit gebucht.
Quelle: Ostsee-Zeitung · Von Christin Assmann & Raik Mielke